Teil 1: Das Konzept
Entstehung des Videos "Moon in the garden, der erste Teil".
Vor dem Dreh steht natürlich die Idee.
Für den Song „Moon in the garden“ gab es bereits eine 3D Szene des Mondes, der in einem Garten zwischen Büschen und Blumen liegt.
Als es darum ging, für diesen Song einen Videoclip zu erstellen, lag es nahe, die 3D Szene auch zu nutzen und zu animieren. Frage war, wie bekommt man die Musiker in die Szenerie? Die Lösung: Filmen vor einem grünen Hintergrund (Green-Screen) und Freistellen der Musiker, um sie danach die 3D Szenen einfügen zu können.
Kill Roy- typisch sollte das Video durch die Spontanität der Musiker mit Humor gewürzt werden, aber es sollten auch anteilig die Bandmitglieder als „ernsthafte“ Musiker gezeigt werden.
Hauptziel des Videos sollte es natürlich sein, den Nutzer zu unterhalten. Die 3D Szenerie soll das Acting der Musiker ergänzen, eine möglichst realistische Mischung von 3D und Realszenen wurde dabei nicht angestrebt oder gar vermieden, um die Skurilität der einzelnen Szenarien weiter zu verstärken.
Im Teil 2 dieses Blogs wird es um den Videodreh mit Greenscreen gehen.
Teil 2: Der Dreh
Um unser Konzept einer Mischung aus Realdreh und 3D-Hintergründen umzusetzen, lag es nahe, die Musiker von Kill Roy vor einem grünen Hintergrund agieren zu lassen, um in der Nachbearbeitung diesen Hintergrund durch 3D - Animationen zu ersetzen.
Durch einen Green-Screen Dreh ist es zudem recht einfach möglich, weitere Darstellungsebenen hinzuzufügen, um sowohl die Musiker parallel agieren zu lassen, als auch weitere 3D-Elemente auch vor die Akteure platzieren zu können.
Wie bei „Hollywood-Produktionen“ auch, ist es schwierig, sich die fertigen Szenen vorzustellen, mit denen interagiert werden soll. Aus diesem Grunde wurde vor jedem einzelnen Shot jeweils erklärt, was im späteren Clip zusehen sein wird und in welche Richtung die Musiker blicken und sich bewegen sollen.
Die Drehs wurden auf 2 Abende verteilt, wobei der erste Drehtag auch dazu diente, um beispielsweise zu schauen, wie die Szenerie und Hintergrund ausgeleuchtet werden sollen, um ein stimmiges Ergebnis zu erhalten und auch die Musiker ohne Probleme nachher freistellen zu können. Gedreht wurde im Proberaum der Band Kill Roy, siehe Szenenbild oben.
Teil 3: Die Nachbearbeitung
Im Falle von „Moon in the Garden“ lag die Hauptarbeit aufgrund des Konzeptes in der Nachbearbeitung des Videomaterials. Wie bei jedem anderen Dreh auch, musste das Material gesichtet, farblich angepasst und natürlich zum Schluss geschnitten werden.
Bei diesem Video kamen jedoch drei aufwendige Arbeitsschritte hinzu:
1. Die Musiker mussten zunächst vor dem Greenscreen frei gestellt werden, damit nachher 3D Umgebungen ergänzt werden konnten. Problematisch waren dabei vor allem die langen, lockigen Haare der Sängerin und des Bassisten. Schnitt man zu viel von den Harren weg, damit kein Grünschimmer zu sehen war, wirkten die Musiker zu grob ausgestanzt, schnitt man zu wenig weg, dann erlosch die Illusion, dass die Akteure sich in einem 3D Raum bewegen. Final Cut X lieferte eine Reihen von brauchbaren Werkzeugen, um da nach einigem Feintuning ein recht gutes Ergebnis zu erhalten.
2. Die 3D- Umgebung musste konstruiert werden: Dieser Arbeitsschritt wurde bereits vor dem Videodreh zum größten Teil erledigt, da das Material für die Werbung des Musikstückes bereits erstellt war. Zudem war es für die Musiker hilfreich, sich vorstellen zu können, in welcher Umgebung sie Ihre Performance abliefern würden. Nach dem Dreh wurden noch einige Büsche ergänzt, die vor den Musikern platziert wurden.
3. 3D Umgebung und Realdreh mussten abgestimmt werden: Um den Eindruck zu erhalten, dass die Musiker sich beispielsweise auf einem Rasen bewegen, musste der Realdreh und 3D-Umgebung aufeinander abgestimmt werden. Das heißt, vor allem der Kamerawinkel und Einstellungen, wie bspw. Brennweite, musste in beiden Umgebungen so exakt wie möglich übereinstimmen. Zudem musste die Beleuchtung im 3D Raum nachgebildet werden.
Das Videomaterial wurde in Cinema 4D geladen und das Programm erledigte grob das Tracking der Kamera. Diese Einstellungen wurden dann von Hand teilweise dann weiter perfektioniert. Das Tracking der Realobjekte (bspw. die Gießkanne im Bild oben) funktionierte in diesem Fall nicht automatisch. Aus diesem Grunde wurde In dieser Szene eine vereinfachte Gießkanne als 3D Objekt gebaut, die dann so animiert wurde, wie die Gießkanne im Realfilm.
Anschließend wurde ein Partikelemitter an der Spitze der Kannen-Attrappe platziert, der dann 3D Blumen als Partikel ausspie. Zum Schluss musste die Animation gerendert und mit dem Realfilm im Schnittprogramm kombiniert werden.
Das Video:
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