Videokonzept:
Auch bei diesem Dreh (siehe Blog zu dem Videodreh von „Still with you“) war die Planung des Drehs wieder perfekt. Es konnte vorab ein genauer Plan erstellt werden, welche Szenen wie gedreht werden müssen, um die Geschichte des Videoclips zu erzählen. Vorbildlich!
Klippen des Drehs:
Jeder Videodreh hat seine eigenen Herausforderungen. Im diesem Fall gab es drei „Hürden“, die den Dreh von dem Musikvideo besonders prickelnd machten:
1. Die knappe Zeit
2. Das schlechte Wetter
3. Dreh mit einem Kinderdarsteller
Zeit:
Grundsätzlich gilt ja: Zeit kann man nie genug haben für einen Musikvideodreh. Anita und Karina sind durch diverse Foto- und Videoshootings Profis und von daher wussten Sie, dass es ein sportliches Unterfangen sein würde, die Ideen des Videos an einem einzigen Tag umzusetzen. Wir hatten uns fest vorgenommen, dass wir die freundlich zur Verfügung gestellte Hütte so kurz wie irgend möglich „belagern“ wollten.
Das hieß dann: Möglichst früh mit dem Dreh beginnen und so viel „Sonnen“-Licht wie möglich erhaschen. Alle Takes wurden mit einer Kamera aufgenommen, um einen möglichst einheitlichen Look über das gesamt Video zu gewährleisten. Nachteil bei dieser Methode ist, dass jede Szene mehrfach gedreht werden musste, um beispielsweise Close-Ups oder andere Kamerawinkel zu realisieren.
Apropos Kamerawinkel: Da das Video durch die Kostüme der Darsteller eher in die Zeit vor der technischen Revolution verortet wurde, durfte natürlich möglichst nichts zu sehen sein, was diese Illusion zerstören könnte. Regenschirme (siehe Wetter), Autos, Mülleimer etc. durften also nicht im Bild sein. Da auch durch Fenster gefilmt wurde, mussten die Spiegelungen beim Dreh im Auge behalten werden. Nichts wäre schlimmer als eine Kamera oder Kameralicht, das sich ungewollt widerspiegelt.
Das Wetter:
Der Videodreh fand wieder im „norddeutschen Winter“ statt, um das Feeling des Songs durch die düstere Lichtstimmung zu unterstützen. Wir erwischten einen der schlimmsten Tage, die dieser Winter „zu bieten hatte“. Es regnet den ganzen Tag ohne Unterbrechung. Vorteil war eine einheitliche Beleuchtung, man konnte gezielt sein eigenes Licht mit LED Paneln setzen und so eine eigene Lichtdramaturgie erzeugen. Die Panels sind ausgestattet mit leistungsfähigen Akkus, sodass den ganzen Tag draußen gefilmt werden konnte, ohne Strom legen zu müssen.
Man musste jedoch, da Kamera und Equipment nicht für „Unterwasserdrehs“ ausgelegt sind, den ganzen Tag darauf achten, dass möglichst wenig Regen darauf fällt. Zum Glück gab es genug helfende Hände, die mit Regenschirmen den Dreh begleiteten (siehe Bilder). Vielen Dank dafür.
Julian:
Der Dreh mit Kindern gilt allgemein neben dem Dreh mit Tieren als besondere Herausforderung. Shots müssen immer wieder wiederholt werden, es gibt immer wieder längere Drehpausen, man muss geduldig vermitteln, was von dem Kind erwartet wird und was evtl. bei einem weiteren Versuch geändert werden soll.
Mit Julian landeten wir jedoch einen Volltreffer. Geduldig und mit Spaß agierte er immer wieder vor der Kamera und konnte ohne Probleme motiviert werden, den ein oder anderen Shot zu wiederholen. Anita übte einige Tage vor dem Dreh bereits einige Szenarien mit Julian, sodass er ungefähr im Bilde war, was von ihm erwartet wurde. Natürlich machten wir immer wieder längere Pausen, damit der Spaß am Dreh stets erhalten blieb. Anita und Karina bauten zudem geschickt kleine „Bestechungen“ ein :-), sodass Julian mit Eifer bei der Sache blieb. Für ihn war der Videodreh ein Spiel an das er sich vielleicht noch als Erwachsener positiv erinnern wird.
Im Teil 2 des Blogs gehen wir für die technisch Interessierten Mitleser ein wenig auf die Videobearbeitung des Rohmaterials ein.
Fotos: Volker Diekamp: www.diekamp.de
Farbenspiel als Stimmungsmache
Farben und Licht sind wichtige Elemente in der Filmkunst, um Stimmungen zu generieren. Kalte Farbtöne und dezentes Licht erzeugen Spannung und ein Gefühl von Einsamkeit, während strahlendes Licht mit warmen Farben genau das Gegenteil bewirken.
Bei dem Video „Winternacht“ von Vermillion wird eine komplette Geschichte erzählt, bei der es wichtig war, die Elemente Einsamkeit (Kind im Wald), Verzweiflung (Karina Herzenberg als Mutter, die Ihr Kind sucht), Mystik (Anita Herzenberg als Geist), Erleichterung und Freude (Happy End) auch mit Hilfe der Farbgebung des Filmmaterials zu unterstreichen.
Dank der Aufnahme des Videos im Raw-Format (CinemaDNG) erhält man in bspw. DaVinci Resolve die Möglichkeit, in hohem Maße in den Look des Videos eingreifen zu können. Unten seht Ihr A-B Vergleiche des Rohmaterials und der farbangepassten Version des jeweiligen Shots. Der Anpassungsspielraum durch die hohe Aufnahmequalität der Kamera ist gravierend.
Hier das fertige Video:
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